Unternehmensrestrukturierung: Grundlagen, Phasen und Erfolgsfaktoren
von Sandra Mischke
22.08.2025 - Eine Unternehmensrestrukturierung ist oft notwendig, wenn Betriebe in eine wirtschaftliche Krise geraten. Gründe dafür können Umsatzrückgänge, steigende Kosten oder strukturelle Marktveränderungen sein. Damit ein Unternehmen seine Fortführungsfähigkeit sichern kann, braucht es eine klare Strategie und gezielte Maßnahmen. Die erfolgreiche Sanierung eines Unternehmens gliedert sich typischerweise in drei zentrale Phasen:
Phase 1 - Sofortmaßnahmen zur Liquiditätssicherung
Akute Liquiditätsengpässe sind das größte Risiko in einer Unternehmenskrise. Hier kommt es auf schnelle und entschlossene Schritte an. Dazu gehören:
- Transparenz gegenüber Gläubigern und Banken
- Einrichtung eines engmaschigen Controllings
- Einbindung eines erfahrenen Chief Restructuring Officer (CRO)
Diese Maßnahmen schaffen Vertrauen bei Kapitalgebern und ermöglichen kurzfristig die notwendige Finanzierung.
Phase 2 - Sanierungsszenarien prüfen
Nicht jedes Unternehmen kann allein durch eine außergerichtliche Restrukturierung stabilisiert werden. Je nach Ausgangslage sind unterschiedliche Sanierungsszenarien denkbar, beispielsweise:
- Unternehmensverkauf
- StaRUG-Verfahren (Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen)
- Insolvenzplanverfahren
- Geordnete Liquidation
Wesentlich ist, alle Stakeholder – von Gläubigern über Investoren bis zu Mitarbeitern – frühzeitig einzubeziehen. Nur so lassen sich tragfähige Lösungen entwickeln.
Phase 3 - Entwicklung eines Sanierungsplans
Das gewählte Szenario wird in einem Sanierungsplan konkretisiert. Dieser definiert die strategischen und operativen Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen. Ein überzeugender Sanierungsplan ist auch die Grundlage für das Vertrauen von Gläubigern, Banken und Investoren. Er schafft Klarheit über die geplanten Schritte und zeigt den Weg zurück in die Stabilität.
Aktuelle Schwerpunkte in der Restrukturierung
Neben den klassischen Phasen gewinnen zusätzliche Themen in der Unternehmenssanierung an Bedeutung:
- Digitalisierung als Werttreiber und Grundlage neuer Geschäftsmodelle
- ESG-Kriterien als Bestandteil der Unternehmensstrategie und als Faktor in Kredit- und Investitionsentscheidungen
- Agile Organisationsmodelle, die Unternehmen widerstandsfähiger und kundenorientierter machen
Fazit: Restrukturierung als Chance für den Neuanfang
Eine Restrukturierung ist mehr als eine kurzfristige Krisenlösung. Sie ist ein ganzheitlicher Prozess, der Transparenz, klare Strategien und die Bereitschaft zur Veränderung erfordert. Wer die Krise konsequent nutzt, schafft nicht nur Stabilität, sondern auch eine Grundlage für zukünftiges Wachstum.
Wichtig: Restrukturierung ist keine einmalige Aufgabe. Nach der Restrukturierung ist vor der Restrukturierung. Unternehmen sollten kontinuierlich prüfen, ob ihre Strukturen und Strategien zukunftsfähig sind.
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