Carsten Müller

Krisenprävention - Frühzeitig auf eine bevorstehende Rezession vorbereiten

von Carsten Müller

Wenn Kunden nicht zahlen: Forderungsausfälle versichern – Liquidität sicherstellen

Die Alarmzeichen und Hinweise verdichten sich. Die wirtschaftliche Stimmung schwächt ab. Maschinenbauer und die Automobilindustrie haben bereits in den Krisenmodus geschaltet. Auch die Unternehmen in anderen Branchen schwächeln teilweise schon. Schuld daran sind nicht zuletzt auch die Auswirkungen des Brexits, der Iran-Krise, des US-Handelsstreits und der europäischen Schuldenkrise. Viele Experten befürchten aufgrund dieser wirtschaftlichen Belastungsfaktoren innerhalb der nächsten zwölf Monate eine tatsächliche Rezession.

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Folgen einer Krise: die Lehman-Bankinsolvenz als Warnung

Unabhängig von den auslösenden Faktoren für eine Krise geraten gerade kleinere und mittelständische Unternehmen durch unzureichende Finanzierungen in den Abwärtsstrudel. Im Falle der befürchteten beziehungsweise prognostizierten Rezession ist nämlich anzunehmen, dass die Liquiditätsversorgung durch Banken für viele Unternehmen schwieriger wird. Dies liegt einerseits an unvorteilhaften Konditionen und andererseits daran, dass die Banken selbst wirtschaftliche Probleme bekommen. Bestes Beispiel hierfür sind die Folgen der Lehman-Bankinsolvenz, welche viele Unternehmen direkt in die Kreditklemme bugsierte.

 

Die Aufnahme von Finanzmitteln in guten wirtschaftlichen Zeiten als Empfehlung

Auch wenn dieses Szenario nicht eintreten sollte, so können sich Unternehmen darauf gefasst machen, höhere Zinsen zu zahlen und mehr Sicherheiten für Finanzierungen durch Banken bereitzustellen. Soweit sollten sie es aber erst gar nicht kommen lassen. Es ist ratsam, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, um im Falle einer Krise beziehungsweise einer Rezession nicht auf dann teure Bankkredite angewiesen zu sein oder kein Darlehen bewilligt zu bekommen. Daher sollten Unternehmen in den noch konjunkturell besseren Zeiten finanziell vorsorgen. Die Aufnahme von Finanzierungsmitteln in den wirtschaftlich stärkeren Zeiten beugt so den Existenzgefahren in der Krise vor.

 

Offener Umgang mit einer drohenden oder akuten Krise

Diese Aufnahme von Finanzmitteln sollte dabei immer im Kontext mit einer unternehmensspezifischen Krisenprävention stehen. Eine Krise kündigt sich in einem Unternehmen in der Regel lange vor ihrem eigentlichen Eintreffen an. Neben den zuvor skizzierten politischen und gesamtwirtschaftlichen Faktoren sind zum Beispiel eine schleichende Verschlechterung von Kennzahlen oder das sukzessive Zurückgehen von Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft Hinweise auf ein drohendes Krisenszenario für eine Firma. Der offene Umgang mit einer drohenden oder bereits akuten Krise als normaler Bestandteil der allgemeinen marktwirtschaftlichen Ordnung stellt dabei eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive Krisenprävention und auch ein erfolgreiches Krisenmanagement dar.

"Durch die Aufnahme von Finanzmitteln in konjunkturellen Hochphasen kann man auch in schlechten Zeiten Investitionen realisieren. Außerdem ist man durch dieses finanzielle Polster hervorragend aufgestellt, um nach der Rezession kräftiger und schneller als die Konkurrenz-Unternehmen wieder durchzustarten. Das kann die Marktposition deutlich verbessern.“

 

Eine vorausschauende Krisenprävention als Lösung

Eine effektive Krisenprävention sollte immer darauf abzielen, den Handlungsspielraum und damit die Arbeitsfähigkeit der Führungskräfte, der Mitarbeiter sowie der diesbezüglichen Schnittstellen auch in unruhigen Zeiten zu erhalten. Dabei geht es auch immer um die Förderung respektive um die Aktivierung der Widerstandskräfte (hier: Resilienz) aller relevanten Unternehmensbereiche und -komponenten.

Sind Unternehmen auf eine Krise vorbereitet, nehmen sie ihr einen Großteil der Brisanz. Zum einen werden sie nicht auf dem falschen Fuß erwischt und zum anderen verfügen sie für verschiedene Szenarien über attraktive Handlungsoptionen. Vor allem aber können sie in Ruhe darüber nachdenken, wie eine Krise zu bewerten und wie ihr zu begegnen ist. Machen sie dies erst, wenn die Krise bereits akut das Unternehmen bedroht, sind überhastet getroffene (Fehl-)Entscheidungen vorprogrammiert.

 

Interner und externer Input als Basis für spezifische Lösungen

Wichtig ist dabei, dass Unternehmen sowohl bei der Krisenprävention als auch in der Krise selbst die Perspektiven und Sichtweisen breit streuen. Betrachten sie eine Problematik oder Handlungsoptionen einzig und alleine unternehmensintern, ist dies zu begrenzt. Um wirklich alle Optionen und das Potenzial einer erfolgreichen Krisenprävention und -bewältigung auszuschöpfen, benötigen sie zusätzlich externen Input. Ob die Implementierung von Krisenfrühwarnsystemen, eine aussagekräftige Krisenursachenanalyse, die Entwicklung von Krisenabwehrstrategien oder das Erstellen von Fortführungsprognosen - die Verschmelzung von internen und externen Meinungen und Sichtweisen ist die Basis für Reaktions- und Handlungsschnelligkeit. Im Rahmen der Krisenprävention bietet sich zudem ein regelmäßiges Krisentraining durch eine externe Umsetzungsberatung an.
 

"Als spezialisierte Wirtschaftsberatung unterstützen wir Unternehmen dabei, die Corporate-Fitness in wirtschaftlich guten Zeiten zu stärken und in Krisen oder einer Rezession vollständig zu erhalten"