Johannes Müller

Konzepte auf die Probe stellen - Interview mit Johannes Müller im Handelsjournal

von Johannes Müller

Wenn Kunden nicht zahlen: Forderungsausfälle versichern – Liquidität sicherstellen

Stand 05.02.2021

Der Shutdown zwingt Einzelhändler zur Liquiditäts­sicherung. Grundlage muss eine valide Vorausschau der Zahlungsbewegungen in den nächsten Monaten sein – auch als Insolvenzschutz.

Im aktuellen Interview mit dem Handelsjournal empfiehlt Johannes Müller Einzelhändlern, bei der Unternehmens- und Liquiditätsplanung zwei Szenarien durchzuspielen.

 

Stationäre Einzelhändler haben ein schweres Jahr hinter sich. Wie müssen sie nun reagieren, um nicht zum Insolvenz- oder Sanierungsfall zu werden?

Sie sollten ihr Geschäftskonzept auf die Probe stellen und gegebenenfalls Anpassungen einleiten. Gefragt wird eine Vorausschau der Liquidität und der Renta­bilität sein, der Bilanzentwicklung und insbesondere des Eigenkapitals. Der Unternehmer entwirft ein Modell für eine optimistischere sowie für eine pessimistische Entwicklung. Darauf aufbauend ermittelt er mögliche Gegenmaßnahmen.

Wie sichern die Unternehmen im Worst-Case-Szenario ihre Liquidität?

Die Banken entscheiden momentan bei Kreditanträgen restriktiver. Das gilt sogar bei Darlehen mit Haftungsfreistellungen. Im Zweifel sind immer Sicherheiten aus dem privaten Bereich gefragt. Unternehmer sollten sich darauf einstellen. Vielleicht ist auch eine weitere Verlängerung von Lieferantenkrediten möglich. Zusätzlich sollten sie sich fragen, ob es sinnvoll ist, weiteres Kapital in das Geschäft zu investieren. Bei der Bewertung von Chancen und Risiken helfen erfahrene Krisenberater.

Welche internen Maßnahmen können Einzelhändler einleiten?

Zur Zeit des Lockdowns verschieben sich erwartete Geldeingänge oder fallen aus. Einzelhändler sollten daher ihre Liquiditätsplanung rollierend anpassen und auch an fällige Versicherungsleistungen oder andere automatische Abbuchungen, wie Zins- und Tilgungsbelastungen sowie Leasingraten, denken. Ungenehmigte Überziehungen der Kreditlinien sind zu vermeiden.

 

(Quelle: Handelsjournal vom 26.01.2021)

 

zum Artikel >>Stets flüssig bleiben<< von Eva Neuthinger, Handelsjournal

 

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