Johannes Müller

KfW-ifo-Kredithürde Januar 2021

von Johannes Müller

Wenn Kunden nicht zahlen: Forderungsausfälle versichern – Liquidität sicherstellen

Stand 29.01.2021

Kreditnachfrage der Unternehmen sinkt deutlich – und Banken werden restriktiver

2021 könnte so ein gutes Jahr werden, wenn die Pandemie den Wirtschaftsverlauf nicht dominieren würde. Die Hoffnung auf ein starkes Wirtschaftswachstum ist während des aktuellen Lockdowns stark gesunken. Der Wachstumsschock fällt allerdings niedriger aus als im letzten Frühjahr.

 

Aber viele Unternehmen fragen sich,

  • ob das staatliche Sicherheitsnetz ausreicht,
  • lähmt die staatliche Bürokratie nicht zusätzlich den erwarteten Aufschwung?
  • gelingt uns der Übergang von der staatlichen Unterstützung zur normalen Geschäftstätigkeit?
  • vor allen Dingen, wie wird den Branchen, die derzeit akut gefährdet sind, weitergeholfen?


Große Sorgen kann man sich machen, wenn man das Umfeld der Kapitalgeber betrachtet. Banken und andere Finanzierungsgesellschaften beginnen merklich die Zügel anzuziehen. Einerseits haben Unternehmen Ende 2020 weniger Kredite nachgefragt, andererseits haben die Banken die Vergaberegeln stark verschärft.

Die Ifo-Kredithürde, welche die KfW jeweils zum Quartalsende veröffentlicht meldet einen weiteren Anstieg und somit eine weitere Verschlechterung für kleine und mittlere Unternehmen, während dieses Mal bei den Großunternehmen ein starker Anstieg der Hürde festzustellen ist. Das ist auch nicht verwunderlich, vergeht doch zurzeit kaum ein Tag an dem nicht ein großes Unternehmen in Insolvenz geht. (lt. Euler Hermes, Allianz Research). Euler Hermes erwartet bis Ende des Jahres einen Anstieg der Insolvenzen um 36 %.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Banken, Sparkassen, Leasinggesellschaften und Warenkreditversicherer im Laufe der nächsten Monate verhalten werden, wenn die ersten Bilanzen 2020 vorliegen. Einige Unternehmen denken mit Schaudern an die ersten Wochen nach der Finanzkrise, als das Wort „Finanzklemme“ in aller Munde war.

 

Aktuell gehen Banken sehr unterschiedlich mit der derzeitigen Situation ihrer Kunden um. So wurde von einer großen Regionalbank berichtet, die Unternehmen, welche den KfW-Schnellkredit mit 100 % Haftungs-freistellung in Anspruch genommen haben, sofort in die Sanierungsabteilung übergeleitet haben, weil mit der Beantragung offensichtlich würde, dass sich das Unternehmen in Schwierigkeiten befindet. Dass Kunden auch andere Gründe für die Beantragung dieser haftungsfreigestellten Mittel hatten, darauf ist dort anscheinend niemand gekommen.

Andere Institute bestanden darauf, dass der Schnellkredit erst genommen werden kann, wenn bei allen Banken und Leasinggesellschaften Tilgungsaussetzungen vereinbart werden konnten. Von Leasinggesellschaften wird andererseits berichtet, dass bei den aufgrund von Corona empfohlenen Ratenstundungen bei Folgegeschäften mit Auflagen zu rechnen ist.

Die Situation ist unverändert ernst und es kann jedem Unternehmen nur angeraten werden in der nächsten Zeit dafür zu sorgen, dass genügend Liquidität auch bei einer weiteren verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung ausreichend zur Verfügung steht.

Die Johannes Müller Wirtschaftsberatung (BDU) besitzt seit Jahren Erfahrung im Umgang und der Kommunikation mit Kapitalgebern in schwierigen Unternehmenssituationen. Gerade nach der Finanzkrise konnten wir vielen Unternehmen helfen.
 

 

>>Zurück zum Blog<<