Veränderungsmanagement

Chancen durch die Krise? Die Potentialberatung NRW als Förderinstrument für neue Entwicklungen in kleinen und mittleren Unternehmen

 

von Thomas Dreikandt und Ralf Golanowsky

Veränderungsmanagement

Stand 28.07.2020

Die Corona-Krise hält Wirtschaft und öffentliche Hände, die Gesellschaft als Ganzes und jeden Einzelnen von uns in Atem. Ihre Auswirkungen sind in Umfang und Dauer nicht absehbar – klar ist aber, dass sie uns – auch wenn wir erste Wellen gut meistern – noch länger beschäftigen werden.

 

Entscheidungsträger in kleinen und mittleren Unternehmen sehen sich – neben den aktuellen Einschränkungen am Markt und deren Folgen für ihre finanzielle Stabilität – zusätzlich mit der Herausforderung konfrontiert, den immer schon anspruchsvollen Aufgaben strategischer Planung mehr Energie und Zeit widmen zu müssen, als es während der Jahre einer „brummenden“ Wirtschaft und gut gehender Geschäfte möglich war und nötig schien. Freilich gilt das nicht für alle gleichermaßen; doch jetzt ist die Lage für alle anders, die Aussichten für viele Betriebe sind schwierig, und die Sorgen groß – bei Inhabern und Führungskräften wie bei Beschäftigten.

Die Krise kann Freiräume für aktive Planung und neue  Wege eröffnen
Aus unserer aktuellen Beratungspraxis wissen wir, dass findige Unternehmer gerade in der jetzigen Phase des schwierigen Marktumfeldes mit gravierenden Belastungen auch eine Gelegenheit erkennen, über Verbesserungspotentiale, Geschäftsprozesse und die innere Organisation ihrer Betriebe grundlegend nachzudenken und neue Entwicklungen einzuleiten. Dabei muss nicht gleich das Rad neu erfunden werden. Vielmehr geht es darum, erforderliche, häufig überschaubare, jedoch lange aufgeschobene Veränderungen endlich anzugehen und konsequent zum Ziel zu führen – und das fängt bekanntlich mit ersten Schritten an.

"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch"

Friedrich Hölderlin, Patmos (1803)
 

Potentialberatung NRW fördert die Gestaltung des Wandels mit externer Unterstützung
Die Potentialberatung NRW eignet sich dafür in besonderer Weise. Das erfolgreiche Förderprogramm des Landes zur Gestaltung betrieblicher Veränderungsprozesse mithilfe externer Beratung ist seit über 20 Jahren etabliert und für KMU auch finanziell attraktiv. Gefördert werden Beratungsleistungen im Umfang bis zu zehn Tagen zu 50% bzw. bis zu 500 Euro pro Tagewerk. Die aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanzierten Fördermittel der Potentialberatung NRW sind ohne Einschränkungen verfügbar.

Untersucht und optimiert werden können die Bereiche Arbeitsorganisation, Kompetenzentwicklung, demographischer Wandel, Digitalisierung oder Gesundheit – jeder für sich ein weites Feld individueller Aufgabenstellungen, die in jedem Betrieb anders sind. Konkret beschäftigt sich die Potentialberatung vorrangig mit

  • innerbetrieblichen Informations- und Warenflüssen,
  • Flächennutzung und -bedarf,
  • neuen Technologien,
  • digitalisierten Prozessen mithilfe angepasster ERP-Systeme

ebenso wie mit

  • der Kommunikation zwischen Abteilungen und Mitarbeitern,
  • Personalentwicklung und Qualifizierung,
  • Arbeitsplatzgestaltung nach der 5S-Methode und
  • allgemeineren Zielen und Qualitätsmerkmalen guter Unternehmensführung.

Ganz aktuell spielt auch die Herausforderung Homeoffice als Chance für die Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur eine wichtige Rolle in der Potentialberatung.

Über den Tag hinaus denken – und handeln
Manche dieser Aufgaben hängen zusammen. Vielfach tragen auch die Arbeitsweisen und Ansprüche des Change Management zu fundierten Problemlösungen bei. Und immer sind gesteigerte Produktivität und Effizienz ebenso wie höhere Motivation und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten wünschenswerte Wirkungen, die dem Unternehmen längerfristigen Nutzen und wirtschaftliche Vorteile mit Zukunftsdividende bringen.

Die Potentialberatung ist unserer Erfahrung nach deshalb so erfolgreich, weil Unternehmer Expertise von außen bewusst zu Rate ziehen und das externe Know-How mit ihrem Wissen, den Erfahrungen und dem Engagement ihrer Beschäftigten in ein produktives Zusammenspiel bringen. Auf der Grundlage dieser unternehmerischen Initiative können kompetente Berater den Prozess gemeinsamer Problemlösung so gestalten, dass über die eigentlichen Inhalte hinaus das kooperative Vorgehen mit den Beteiligten im Betrieb im Mittelpunkt steht und weitreichende positive Effekte zeigt. Denn wenn Viele sinnvoll daran mitwirken, landen erarbeitete Maßnahmen- und Handlungspläne nicht in der Schublade, sondern bilden solide Grundlagen für die Verwirklichung der entwickelten Lösungen. Und dann hat sich die Beratung gelohnt.

Das muss – wie oft in ernst gemeinten Kooperationen – nicht immer reibungslos laufen, bringt aber über den Tag hinaus wertvolle Ergebnisse. Mehr noch: Gut gemachte Potentialberatung kann interessante Ansatzpunkte für ergänzende, kontinuierliche Verbesserungsprozesse liefern.


Methodische Chancen und inhaltliche Perspektiven: Potentialberatung treibt Förderketten an
Inhaltlich und methodisch verknüpfen lässt sich die Potentialberatung mit weiteren hilfreichen Beratungsangeboten z. B. zur Ressourceneffizienz, zur Digitalisierung oder zur Krisenkommunikation.

So bietet z. B. die Effizienzagentur NRW sowohl leichte Zugänge zum ressourceneffizienten Wirtschaften durch eine Erstberatung als auch weiterführende Dienstleistungen bei speziellen Aufgabenstellungen bis hin zur Finanzierungsberatung für aufwändigere Anlageninvestitionen. Unternehmen mit Fokus auf Kostenoptimierung und Veränderungsmanagement können in einem Verbundprojekt mit Experten im Netzwerk der Johannes Müller Wirtschaftsberatung zusätzlich in den Genuss einer gemeinsamen und dadurch günstigeren Potentialberatung kommen, die auf aktuelle Anforderungen und nicht zuletzt die Chancen der Digitalisierung in kleinen und mittelständischen Unternehmen zugeschnitten ist. Auch hier ist die individuelle Begleitung betriebsspezifischer Lösungsansätze ein Schlüssel des Erfolgs.

Fragen Sie uns einfach – ein unverbindliches Sondierungsgespräch zur Potentialberatung ist nur einen Anruf entfernt:


Je nach Unternehmenssitz sind in Ostwestfalen-Lippe und weiteren Regionen in Nordrhein-Westfalen unterschiedliche Beratungsstellen, u.a. die Regionalagenturen, zuständig. Die für Ihr Unternehmen regional zuständige Beratungsstelle finden Sie hier


Daten, Fakten und weitere Informationen zur Potentialberatung NRW finden Sie hier:

www.mags.nrw/potentialberatung

https://www.gib.nrw.de/themen/arbeitsgestaltung-und-sicherung/potentialberatung

 

Thomas Dreikandt

Regionalagentur OWL - Kreis Lippe
Beratungsstelle
Potentialberatung NRW

 

Ralf Golanowsky

Kooperationspartner der
Johannes Müller
Wirtschaftsberatung (BDU