Carsten Müller

Die größte unternehmerische Herausforderung – die Nachfolge

von Hedwig Holkenbrink

 

Wenn Kunden nicht zahlen: Forderungsausfälle versichern – Liquidität sicherstellen

Das Familienunternehmen braucht einen Nachfolger. Und dafür kommen – zumindest aus Sicht der Senioren – natürlich nur die eigenen Sprösslinge in Frage. Doch nicht immer ist es einfach, innerhalb der eigenen Familie eine passende Nachfolgerin oder einen passenden Nachfolger zu finden: Oft hat der Nachwuchs andere Pläne oder erscheint in den Augen des bisherigen Geschäftsführers ungeeignet. Immer wieder zeigen prominente Fälle: Eine Revision der Nachfolgeentscheidung schadet Unternehmen und allen Betroffenen und reißt schlimmstenfalls ganze Familien und Betriebe auseinander.

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Solche kritischen Situationen lassen sich vermeiden, wenn durch frühzeiti-ge Planung die unterschiedlichen Dimensionen der Nachfolgelösung recht-zeitig ins Visier genommen werden. Dabei geht es nicht nur um die Fra-gen, wann der bisherige geschäftsführende Gesellschafter loslässt und wer anschließend das Ruder übernimmt. Es gilt auch, eine Rolle für den Senior-Unternehmer zu finden, mit der er selbst, aber auch seine Nachfolger zufrieden sind. Neben der Koordinierung der unternehmerischen und gesellschaftsrechtlichen Aspekte muss das Unternehmen außerdem auch organisatorisch vorbereitet werden, damit kein Entscheidungsvakuum ent-steht. Bestandteil der Überlegungen sollte deshalb nicht zuletzt sein, wie ein möglicher Verkaufserlös angelegt werden kann.

 

 

Jeder fünfte Unternehmer ohne Nachfolge befürchtet eine Schließung

Der emotionale Umgang mit der eigenen Nachfolge hingegen ist nicht ein-fach. Unabhängig davon, ob es die eigene Lust am Unternehmertum ist, die Geschäftsführer noch bis ins hohe Alter hinein eine Nachfolge immer weiter in die Zukunft schieben lässt, oder die mangelnde Perspektive, weil der Nachwuchs zu jung oder noch unqualifiziert erscheint - allzu häufig müssen Unternehmen und Unternehmer völlig unvorbereitet in die Suche gehen. Und dann wird es besonders schwierig: Jeder fünfte der rund 236.000 Unternehmer, die in diesem oder dem kommenden Jahr eine Nachfolge benötigen, geht laut KfW-Mittelstandspanel davon aus, dass er das Unternehmen wohl wird schließen müssen.

Die Gründe hierfür sind unterschiedlich: Oft werden mögliche Käufer von den häufig auf den Senior zugeschnittenen Strukturen im Unternehmen abgeschreckt oder nehmen hohe Bewertungsabschläge vor. Manchmal fehlt auch eine starke zweite Führungsebene, notwendige Investitionen wurden verschleppt (z.B. in die Digitalisierung) oder Modernisierungen im Geschäftsmodell blieben viel zu lange aus. Die wichtigsten Kunden und Lieferanten hängen am geschäftsführenden Gesellschafter - und das Zahlenwerk des Unternehmens versteht außer ihm auch bis heute nie-mand. Bei derart strukturierten Unternehmen sind den potentiellen Käufern die Risiken häufig deutlich zu groß.

Individuell maßgeschneiderte Nachfolgekonzepte

Ein weiteres Problem: Dem Unternehmer selbst fehlt häufig die Einsicht, die nötige objektive Distanz, um fundamentale Schwächen seines häufig jahrzehntelang erfolgreichen Unternehmens zu erkennen. Und selbst wenn er weiß, dass dadurch ein Verkauf massiv erschwert wird, verfügt er nicht immer über die Möglichkeiten, langjährig eingespielte Verhaltens-muster bei sich selbst und Dritten noch zu ändern.

Trotzdem müssen solche Unternehmen nicht "unverkäuflich" oder deutlich unter Marktwert zu verkaufen sein: Die Beteiligungsgesellschaft VR Equitypartner hat ein eigenes Nachfolgekonzept entwickelt, um gezielt auch Unternehmen in nicht vorbereiteter Nachfolgesituation unterstützen zu können. Ob Minderheitsbeteiligungen, Übernahme der Mehrheit oder Bereitstellung von Mezzaninekapital - am 05. November berichtet Hedwig Holkenbrink von VR Equitypartner beim MüllerForum über individuell maßgeschneiderte Nachfolgekonzepte für mittelständische Familienunternehmen.