Liebe Mandanten, Geschäftspartner und Interessenten,

bereits zu Beginn der Corona-Krise haben wir darauf hingewiesen, dass bei den die Liquidität stärkenden Maßnahmen mögliche Ausfälle der Lieferantenkredite noch nicht angegangen wurden. Nun gab das Bundesfinanzministerium in Berlin am Donnerstag, den 16.04.2020 bekannt, dass die Regierung für 2020 einen Schutzschild für Kreditversicherer einrichtet.

In unserer letzten Ausgabe haben wir uns erstmals dem Thema Kommunikation in Krisenzeiten gewidmet. In dieser Ausgabe nehmen wir dieses aktuelle Thema gern noch einmal auf. Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeitende lenken ihre Unternehmen durch eine Zeit, die viel mehr fordert als die bereits durchlebten Krisen unserer Zeit. Richtige Kommunikation wird zukünftig deshalb ebenso ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit Mitarbeitenden sein wie das frühzeitige Wahrnehmen von Konflikten.

In dieser Sonderausgabe zur Corona-Krise erfahren Sie mehr über den Milliarden Schutzschirm des Bundes für Kreditversicherer und die Chancen und Herausforderungen der Krisenkommunikation.


Herzlichst


Ihr Carsten Müller


GEMEINSAMER SCHUTZSCHIRM, um Lieferantenkredite deutscher Unternehmen zu sichern.

 

Von Johannes Müller

Geschäftsführender Gesellschafter

Johannes Müller Wirtschaftsberatung GmbH & Co. KG
 

Zu Beginn der Corona-Krise haben wir bereits darauf hingewiesen, dass bei den die Liquidität stärkenden Maßnahmen mögliche Ausfälle der Lieferantenkredite noch nicht angegangen wurden. Jetzt gab das Bundesfinanzministerium in Berlin am Donnerstag, den 16.4.2020 bekannt, dass die Regierung für 2020 einen Schutzschild für Kreditversicherer einrichtet, der sich auf 30 Milliarden Euro beläuft und ein Geschäftsvolumen von rund 400 Milliarden Euro garantiert. Damit sind die Lieferantenkredite zunächst einmal im Wesentlichen auf dem bisherigen Level abgesichert.


Im Zuge unserer Beratungen innerhalb des BDU haben wir kurz darauf eine Videokonferenz mit dem Head of Direct & Partner Distribution der Euler Hermes Deutschland, Herrn Björn Albert, durchgeführt, zu dem wir seit seiner Zeit als Riskmanager bei der Commerzbank Bielefeld vor ca. 20 Jahren Kontakt gehalten haben, und der uns ausführlich über die Vereinbarung unterrichtet hat.


Er verwies auf das Umfeld einer geschwächten Weltwirtschaft, welche auch Deutschland als Exportnation besonders trifft. Man rechnet allgemein mit einer scharfen, aber temporären globalen Rezession, allerdings mit einer baldigen in den nächsten Monaten einsetzenden Erholung. Die Wirtschaftspolitik setzt alles daran, um eine Banken-Finanzkrise oder gar eine wirtschaftliche Depression zu verhindern.


Aber: Nicht alle Unternehmen werden es schaffen! (Anstieg der Insolvenzen in Europa +16%).


Es wurde von den deutschen Kreditversicherern gemeinsam mit der Bundesregierung ein gemeinsamer Schutzschirm verabredet, um Lieferantenkredite deutscher Unternehmen zu sichern. Der Bund übernimmt eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Kreditversicherer in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Die Kreditversicherer tragen Verluste bis zu einer Höhe von 500 Millionen Euro sowie die Ausfallrisiken, die über die Garantie des Bundes hinausgehen, selbst.


Unternehmen, die durch die Folgen der Corona-Pandemie in Schwierigkeit geraten bzw. geraten sind, stehen weiterhin Kreditlimite im größtmöglichen Umfang zur Verfügung.
 

 

"Unternehmen, die durch die Folgen der Corona-Pandemie in Schwierigkeit geraten bzw. geraten sind, stehen weiterhin Kreditlimite im größtmöglichen Umfang zur Verfügung."
 

Johannes Müller, Geschäftsführender Gesellschafter, Johannes Müller Wirtschaftsberatung (BDU)

 


Aber:
Unternehmen, die losgelöst von der Corona-Pandemie in finanziellen Schwierigkeiten sind, fallen nicht unter die nun getroffene Vereinbarung.

Auch sind Limite ausländischer Versicherungsnehmer nicht gedeckt. Ausländische Versicherungsnehmer profitieren nicht von der Schutzschirmvereinbarung.

 

Was bedeutet das nun für die Unternehmen?

  • Bestehende Limite sind aktuell sicher!
  • Keine großen Veränderungen in der Risikobewertung und -entscheidung!
  • Individuelle Risikobewertung und Grading-Einstufung auf Basis der Bilanzzahlen und Informationen.
  • Individuelle Risikoentscheidungen im Risk-Underwriting unter Berücksichtigung der Vorgaben des Schutzschirms und der Einzelbonitäten der Risiken.
  • Keine pauschalen Maßnahmen für Deutsche Versicherungsnehmer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
  • Wie bisher: Maßnahmen nur bei Gefahr im Verzug, bereits umgesetzte Aktionen bleiben bestehen.
  • Vertraglich vereinbarte Parameter gelten unverändert fort. Kein Vorgehen, wie anfangs der Finanzkrise 2008.
     

Präsentationen zum Thema, sowie jeweils aktuelle Informationen und Analysen finden Sie online unter:
www.eulerhermes.de/corona, bzw. bei den anderen Warenkreditversicherern.
 

Abschließend noch folgender Rat:
Überprüfen Sie Ihre Forderungen auf mögliche Ausfälle. Beachten Sie, gerade in der heutigen Zeit trifft es oft die Unternehmen, mit denen man nicht gerechnet hat.

Machen Sie sich Gedanken, ob es nicht auch für Sie sinnvoll ist, Ihre Debitoren zu versichern. Lassen Sie sich beraten.

 

 


Konflikterleben in Krisenzeiten
 

Von Johannes Bollingerfehr

Kooperationspartner der Johannes Müller Wirtschaftsberatung (BDU)

 

Für fast alle Unternehmen und deren Mitarbeitenden sind dies besondere Zeiten, in denen man enger zusammenrückt - ein Gefühl von „wir sitzen alle im selben Boot“. Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeitende lenken ihre Unternehmen durch eine Zeit, die viel mehr fordert als die bereits durchlebten Krisen unserer Zeit. Sie arbeiten hart, um ihre Unternehmen und die Wirtschaft so gut es geht durch die Krise zu bringen und Arbeitsplätze zu sichern. Gleichzeitig haben sich die traditionellen Kommunikationswege und vielleicht auch die Anzahl der effektiv einsetzbaren Mitarbeitenden reduziert. Neben dem Druck kommen die Sorgen, wie es weitergehen kann. Das schweißt zunächst zusammen.
 

Führungskräfte können an ihre Grenzen kommen
Sollte dieser Schwebezustand aber länger anhalten oder sich die Perspektive der Unternehmen und Märkte für die nächsten Monate oder gar Jahre als bedrohlich erweisen, treten die Konflikte, die bis dahin, aufgrund einer gefühlten Solidarität gedeckelt wurden, noch deutlicher zutage. Unternehmen müssen auf ihre Kostenstruktur achten, um überlebensfähig zu bleiben. Somit werden alle Prozesse und Fixkosten auf den Prüfstand gestellt und in den meisten Branchen bedeutet dies eben auch Personalabbau. Spätestens hier geht es für viele darum, die „eigene Haut“ zu retten. Führungskräfte können an ihre Grenzen kommen, fehlerhafte Strukturen und Prozesse werden sichtbar, bisherige Managementqualitäten allein reichen nicht mehr. Spätestens jetzt bedarf es mehr als das Fahren „auf Sicht“.

Transformationsprozess der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens
Es scheint immer unwahrscheinlicher, dass es nach dem Ende der Krise einfach so weiter geht, wie vor der Krise. Viele Unternehmen werden über lange Zeit mit den Folgen der Krise beschäftigt sein. Viele Mitarbeitende werden ihren Job verlieren, Unternehmen in die Insolvenz gehen. In der aktuellen Situation werden neue Arbeitsformen erprobt werden müssen. Das heißt, ausgelöst oder beschleunigt durch die Krise werden wir es mit einem Transformationsprozess der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens zu tun bekommen. Das birgt Chancen und Herausforderungen. Transformationsprozesse sind begleitet von Unsicherheiten, Konflikten und nötigen uns Anpassungen, strukturell wie auch im Verhalten als Person und als Führungskraft ab. Hier gibt es eine Menge für uns als Berater zu tun. Auch wir müssen bereit sein, uns dem anzupassen.

Unterstützung durch psychologische Krisenberatung
Nun haben wir uns gefragt, welchen Beitrag wir leisten können, um diese Zeiten möglichst gut zu überstehen. Klar: Zuhause bleiben, Sozialkontakte vermeiden, nicht hamstern, andere unterstützen und nicht in Panik verfallen. Als Unternehmensberatung mit systemischem Ansatz haben wir mehr zu bieten. Wir sind Spezialisten im Umgang mit belastenden Situationen. Wir helfen Ihnen in der Kommunikation innerhalb des Unternehmens, zwischen Hierarchien und Abteilungen. Wie können Sorgen und Ängste aufgenommen und angemessen verarbeitet, Sicherheit und Vertrauen in die Führung gewahrt oder wiederhergestellt, Konflikte frühzeitig wahrgenommen und bearbeitet werden. Wir können Menschen dabei unterstützen; ihre Aufgaben weiter zu erfüllen; indem wir mit ihnen Themen sortieren, Aufgaben priorisieren helfen, sie dabei unterstützen Strukturen anzupassen, Konflikte, die sich aus der Krise ergeben oder dadurch sichtbarer werden, zu bearbeiten. Kurz: Wir können sie dabei zu unterstützen, trotz Krise arbeitsfähig zu bleiben.

Unser Beitrag

Ab sofort möchten wir all denjenigen, die diese wichtige Arbeit leisten, unsere Unterstützung anbieten. Online oder telefonisch unterstützen wir alle, die dies gerade besonders benötigen, damit diejenigen, „die den Laden am Laufen halten“, das auch weiter tun können.


Sie erreichen uns unter:
Telefon: 05223 / 13144
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Informationen aus der Beraterpraxis 06_2020